Wenige Themen wurden in den Bürgerversammlungen der letzten Jahre so leidenschaftlich diskutiert wie die Hinterlassenschaften von Vierbeinern. Die „Tretminen“ auf Straßen, Gehsteigen, Radwegen und Rasenflächen sind oft ein Ärgernis für den kommunalen Bauhof und Anlieger, weiß Bürgermeister Stefan Rottmann.
Dabei ist nicht der Hund und seine Notdurft das Problem, sondern der fehlende achtsame und rücksichtsvolle Umgang der Halter. Durch das Fehlverhalten einiger Weniger, werden leider oft alle Hundehalter unter Generalverdacht gestellt – dabei ist der überwiegende Teil der „Herrchen“ auf Sauberkeit und Ordnung bedacht.
Erst vor wenigen Jahren hat Schonungen eine Hundehaltungsverordnung erlassen, die die Möglichkeit eröffnet bei Fehlverhalten Bußgelder gegen Halter auszusprechen. Dies ist vor allem dann möglich, wenn sich Zeugen finden.
Dabei geht es beispielsweise um die Vermeidung von Verunreinigungen oder das Anleinen von Hunden.
Immer wieder wurde auch der Wunsch geäußert entsprechende Hundekotbeutelspender mit Abfallkörben aufzustellen. An einigen wenigen Standorten wurde dies seit längerem realisiert und dank ehrenamtlicher Unterstützung werden die Spender regelmäßig aufgefüllt. Allerdings ist auch zu beobachten, dass die Tüten vereinzelt im Graben oder in Hecken landen – bzw. die Spender zweckentfremdet werden.
„In Schonungen, der größten Flächengemeinde im Landkreis mit 13 Ortsteilen ist es schlichtweg unmöglich alle begangenen Wege mit Tütenspender und Abfallkörben auszustatten!“, erklärt Bürgermeister Stefan Rottmann. Man dürfe sich nicht darauf verlassen, dass gerade dort, wo der Hund seine Notdurft macht auch ein Abfallkorb in nächster Nähe ist – überhaupt sollten Hundehalter immer auch eigene Tüten griffbereit halten.
Die Kehrseite der Medaille ist, dass entsprechende Hundestationen mit Abfallkörben oft für Hausmüll missbraucht werden und die Tüten manchmal wahllos aus dem Spender gezogen werden.
Trotzdem geht Schonungen nun in die Offensive und rüstet einige viel begangene Wege von Hundehaltern mit Tütenspendern auf um Erfahrungen im Umgang mit den Hundestationen zu sammeln. In Mainberg nach der Unterführung kommend an der Brücke, in Marktsteinach am Ortseingang nahe des Regenrückhaltebeckens, in Abersfeld nahe der Frankenstraße/Bürgstraße, in Schonungen am Hegholz, Schonungen Jahnstraße – am Pavillon, in Schonungen Steinweg Richtung Betonstraße und in Schonungen am unteren Selzergraben wurden nun die ersten Standorte ausgewiesen.
Man werde nun die ordnungsgemäße Nutzung der Spender überwachen. Der Bauhof wäre zudem dankbar, wenn sich „Herrchen“ finden, die regelmäßig ihre Gassi-Route begehen und bereit sind, die Spender mit Tüten aufzufüllen, die die Gemeinde gerne bereithält. Eine Rund-Um-Die-Uhr-Überwachung sei nicht machbar und so kann es passieren, dass trotz des Bemühens des Bauhofs der Spender leer und der Abfallkorb voll ist.
Das Foto zeigt von links Bauhofleiter Philipp Nees und rechts Bürgermeister Stefan Rottmann an der Hundestation am Radweg in Marktsteinach (Foto Carsten Wegner)