Lagerleben, Schaukämpfe und Wikinger-Köstlichkeiten
Es war ein Wikinger-Spektakel, das seinen Namen verdient hat. Die langbärtigen Nordmänner schlugen am ersten Septemberwochenende in Schonungen ihre Zelte auf. Nicht irgendwo, sondern an einem der schönsten Plätze, die die Region zu bieten hat.
Schauplatz war der Alban Park, der eingebettet zwischen schattigen Bäumen direkt an Main und Steinach liegt – nur das Schloss Mainberg und die Weinberge sind vom Festgelände aus zu sehen. Nach einem fulminanten Kirchweihwochenende stand damit schon das nächste Groß-Event auf der Tagesordnung.
Und tatsächlich: Wer aufmerksam die Autokennzeichen der parkenden Fahrzeuge studierte merkte, dass neben den vielen Einheimischen aus der Großgemeinde, die Besucher teils lange Anreisen in Kauf nahmen, um dabei zu sein.
Und so konnten das ganze Wochenende über von Freitag bis Sonntag kleine wie große Wikingerfreunde in die faszinierende Welt der mutigen Skandinavier eintauchen. Der Freitag war wie in den Jahren zuvor der kostenlose Schnuppertag.
Für Bürgermeister Stefan Rottmann ist das Wikinger-Spektakel ein absolutes Alleinstellungsmerkmal und Ausflugsziel für Familien und Besucher jeden Alters. „Wir leben in unsicheren Zeiten: Inflation, Krieg, Klimawandel und Corona sorgen dafür, das nichts mehr so ist, wie es einmal war. Umso wichtiger ist, dass wir den Menschen etwas Abwechslung vom Alltag und gerade den Daheimgebliebenen in den Ferien ein besonderes Angebot machen können!“, so Bürgermeister Stefan Rottmann.
Mit einem kleinen Empfang am Rathaus hieß Stefan Rottmann die Wikinger willkommen. Dabei dankte er allen Mitwirkenden und auch der Agentur L19 für die Organisation und Durchführung des diesjährigen Wikinger-Spektakels. Dank galt aber auch dem Stiftungsrat der Robert-Hofmann-Stiftung, die die Kulturarbeit der Gemeinde Schonungen und damit auch die Idee des Wikinger-Spektakels mit unterstützten.
Und so können im speziellen Wikingerdorf für Kinder kleine Besucher auf eine spannende Abenteuer-Reise in die Welt von Wickie & Co gehen. Das Ferienspaß-Programm kam jedenfalls bei Eltern und Kindern sehr gut an.
Erstmals zu Gast war das Duo Feuerdorn, das seit über 10 Jahren auf vielen Märkten mit Sackpfeifen und Trommeln, auch von Drehleier, Cister und Gitarre und ausdrucksstarkem Gesang zuhause ist und dort die Besucher begeistert.
Bestens bekannt sein dürfte auch Fritz Mack, alias Fridericus Rabarbus, der als Gaukler und Walking Act auftrat und gegen Abend mit einem fulminanten Lichtspektakel die Zuschauermassen unterhielt.
Mit den Oberndorfer Barden war am Samstag eine beliebte Mittelalterformation aus der Region zu Gast, die vor allem alte „Tanz- und Heubodenliedern“ sowie romantische Liebes- und altfränkische Spottlieder vortrugen.
Besonders staunten die Gäste über die Falknerei. Greifvögel und Uhus waren dort aus nächster Nähe zu sehen. Zu erleben war ein europäischer und ein sibirischer Uhu, ein Wüsten- und ein Rotschwanzbussard. Thomas von Strzemieczny ist seit vielen Jahren unterwegs, um Greifvögel dem Menschen näher zu bringen, Aufklärung über Artenschutz und Naturschutz zu leisten und Fragen zu beantworten über die besondere Beziehung zwischen Mensch und Greifvogel.
Taverne und viele kulinarische Köstlichkeiten
Das Wikingerspektakel ist auch bekannt für ein originelles und abwechslungsreiches Essens- und Getränkeangebot. In diesem Jahr galt dies besonders. Die historische Taverne – bereits mehrfach in Schonungen zu Gast – bildet den attraktiven Mittelpunkt des kulinarischen Bereichs. Hinzu kamen Stände mit Mutzbraten am Spieß, Spanferkelei, Fischbräterei, Flammkuchen, Baumstrietzel, Käsespezialitäten, süßen und deftigen Crêpes und noch mehr. Allein die Gerüche werden einem das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen.
Neben der Wikinger-Gastronomie boten aber auch noch zahlreiche Händler auf dem Wikingermarkt ihre Waren feil. Von handgefertigten Bögen, edlen Tüchern über Steine, Schmuck und Geschmeide, Lederwaren bis zu Korktaschen gibt es nahezu alles, was das Herz begehrt.
Die Resonanz und der Besucherandrang war an allen Tagen enorm. Weit über 100 Nordmänner und -Frauen nächtigten in den Lagern und zeigten den Gästen aus nah und fern ein authentisches Wikingerleben. Historische Handwerkskund und auch das Kochen im Lager waren ebenso sehenswert, wie die Waffenkunde und die Schaukämpfe in der Arena.
Die Besucher jedenfalls waren begeistert, was in Schonungen einmal mehr auf die Beine gestellt wurde. Und so endete am Sonntag ein friedliches Wikinger-Spektakel, das einmal mehr in die Geschichtsbücher eingehen wird.
Das Gruppen-Foto zeigt den Stiftungsvorstand der Robert-Hofmann-Stiftung: v.l. den langjährigen Geschäftsführer Robert Mantel, Stiftungsrat Dieter Stühler, Wikinger Aurelius, Ralf Hofmann von der Agentur L19, Bürgermeister Stefan Rottmann und Stiftungsrat Roland Schmitt. (Foto Edeltraud Mantel)