GEMEINDE SCHONUNGEN

Apothekergarten Schonungen

Naturbelassene Landschaftsflächen

Aus der Erkenntnis heraus, dass durch unsere hochtechnisierte, moderne Lebensweise immer mehr naturbelassene Landschaftsflächen verloren gehen, ist die Idee geboren worden, den Apothekergarten Schonungen zu schaffen. Wildwachsende Arzneipflanzen, die man früher im Vorbeigehen an Wegrändern, auf Feldern und Wiesen fand, muss man heute suchen. Zum Teil sind sie schon vom Aussterben bedroht oder ganz verschwunden.

Die Versiegelung unserer Lebensräume durch Bauten, Straßen und Plätze, durch Industrie, Großanlagen, Gewerbegebiete und vieles andere mehr, Monokultur, Schädlingsbekämpfungsmittel und Klimaveränderung haben dazu beigetragen, unsere natürliche Landschaft nachhaltig zu verändern. Die Pflanzen- und Tierwelt ist dabei wesentlich geschädigt worden. Die Bürgerstimme Dorfgestaltung Schonungen hat sich deshalb entschlossen, diesen Garten zu schaffen, um die einheimischen Arzneipflanzen dem Betrachter wieder zugänglich zu machen, vor allem den Liebhabern, den Interessierten und den Schulkindern.

In diesem Garten sind ca. 140 Arzneipflanzen zu finden, die systematisch in vier Abteilungen angeordnet sind:

Arzneipflanzen, Duftpflanzen, Gehölze und Stauden & Themenbeete

Heilkunde:

Die Pflanzen in diesem Garten sind heute alle noch mehr oder weniger in Gebrauch. Im Laufe der Zeit ist die Volksmedizin (Hausmittel, die früher von Generation zu Generation durch Kräuterweiblein und Heilkundige weitergegeben wurden) durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse und durch Verlust der traditionellen Mund zu Mund Weitergabe wesentlich verändert worden. Zwar sind pflanzliche Arzneimittel heute noch ein unverzichtbarer Bestandteil der medizinischen Versorgung, sie werden aber in der Apotheke und in der pharmazeutischen Industrie inzwischen hauptsächlich als Fertigarzneimittel (z.B. Tropfen, Sirup, Salben, Tabletten, Kapseln) angeboten. Obwohl in ländlichen Bevölkerungskreisen das Sammeln von Arzneipflanzen auf Wiesen und Feldern noch in Gebrauch ist, erfolgt heute die häusliche Teezubereitung meist mit Teebeuteln oder Fertigtees. In der hochtechnisierten pharmazeutischen Arzneimittelherstellung werden die Arzneipflanzen heute weltweit kultiviert, deren Wirkstoffe isoliert und als Fertigarzneimittel in den Handel gebracht.

Fazit:
Die verwendeten Wirkstoffe befinden sich immer noch in der lebenden Pflanze, die Sie hier im Garten finden können. Dosis sola facit venenum – Allein die Menge macht, dass ein Ding Gift ist (Paracelsus). Im Prinzip enthalten alle Pflanzen Stoffe, die eine Wirkung auf den Menschen haben. Deshalb ist es ganz wichtig, dass die Anwendung mit Sachverstand, besonderer Vorsicht und nach gründlicher Information durch den Apotheker erfolgt.

Themenbeete:

Am Eingang sind Themenbeete angelegt, in denen im Wechsel Pflanzen oder Pflanzengruppen vorgestellt werden. Der Besucher soll hier die Gelegenheit haben, Besonderheiten aus dem Bereich der Wildpflanzen kennen zu lernen.

Vorgestellte Themen wären z.B. Küchenkräuter, Gewürz- und Teepflanzen, historische Gemüsepflanzen oder seltene Wildpflanzenarten.

In den Themenbeeten soll vor allem der Informations- und Lehrcharakter des Gartens deutlich werden.

Duftpflanzen:

Eine besondere Bedeutung für die Arzneimittelherstellung und deren Anwendung haben die ätherisch-ölhaltigen Pflanzen, die sowohl in der Natur als auch in den Gärten durch ihren starken Geruch auffallen.

Die ätherischen Öle, die sie enthalten, haben eine große Wirkungsbreite und sind Bestandteil von hunderten von Arzneimitteln. Sie werden heute noch weltweit in der klassischen Medizin, in der Naturheilkunde, in der Volksmedizin und in der Homöopathie angewendet. Auch in der Kosmetik- und Parfümherstellung haben diese Pflanzen eine herausragende Bedeutung.

Die Duftpflanzen stammen meist aus Vorderasien und dem Mittelmeerraum. Sie werden heute in ganz Europa kultiviert und sind in den meisten Hausgärten zu finden, da sie auch als Gewürzpflanzen ihre Bedeutung haben. Man kann sie im Duftgarten aufgrund ihrer vielfältigen Wirkungen auch unter den Arzneipflanzen finden.

Im „Duftgarten“ speziell sind diese Pflanzen besonders konzentriert, damit der Besucher den angenehmen, belebenden und erfrischenden Geruch wahrnehmen und erleben kann.

Gehölze und Stauden:

Hier befinden sich vor allem Arzneipflanzen, die wegen ihrer Größe und ihres Wachstums nicht in den Beeten gezeigt werden können. Sie sind aber durch ihre farbige Kennzeichnung den allgemeinen Heilgebieten zugeordnet.

Eine eigens aufgestellte Tafel unter dem Titel „Gehölze (im Garten fehlend)“ beschreibt die Bäume, die aufgrund ihrer Größe im Garten nicht angepflanzt werden können.

Öffnungszeiten:

Der Apothekergarten ist ganzjährig tagsüber geöffnet. Durch das hervorragende Beschilderungssystem und den Rundparcours ist der Garten selbsterklärend aufgebaut. Eine Führung in Kombination mit einem Besuch des Apothekenmuseums in Mainberg ist empfehlenswert.
Der Zugang zum Garten erfolgt über die Ludwig-Grobe-Straße.

Kleines Apothekenmuseum:

Die 140 Pflanzen im Garten haben natürlich die unterschiedlichsten Wirkungen und sind zur Anwendung im Arzneimittelbereich besonders aufzubereiten. Ob als Tee, Tablette, Kapsel, Saft, Tropfen oder Ampullen – die Kunst der Aufbereitung ist immer noch die Domäne des Apothekers, der in einem fünfjährigen Studium mit Staatsexamen dazu ausgebildet ist.

Wie dies im Alltag bewältigt wurde, kann man heute noch im Kleinen Apothekenmuseum in Mainberg sehen, erleben und erfahren. Vor allem die Zeit vor der Industrialisierung wird dargestellt, das heißt die individuelle Herstellung von Arzneimitteln durch den Apotheker, die der industrieellen Massenproduktion vorausgegangen ist.

Der Apothekergarten zusammen mit dem Kleinen Apothekenmuseum und die hochmoderne Ortsapotheke vermitteln einen umfassenden Einblick in die Entwicklung der Pharmazie in den letzten 150 Jahren.

Touristische Angebote:

Kleines Apothekenmuseum, Mainleite 4, Mainberg

Besichtigung nach Vereinbarung (auch zusammen mit dem Apothekergarten):

Kontakt: Bürgerstimme Dorfgestaltung Schonungen, Friedrich Karl Schumm, Tel: 09721-7383447 und E-Mail: apothekenmuseum@schonungen.org

Apothekergarten Schonungen:

In den Bachgärten, Schonungen

Der Garten ist tagsüber geöffnet.

Führungen (auch zusammen mit dem Apothekenmuseum)

Kontakt: Bürgerstimme Dorfgestaltung Schonungen, Friedrich Karl Schumm, Tel: 09721-7383447 und E-Mail: apothekergarten@schonungen.org

Info-Flyer Apothekengarten
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