Zu Land und zu Wasser setzt Schonungen auf modernes Einsatzgerät
Der Gewässer- und Katastrophenschutz auf dem Main ist uns alle ein sehr großes Anliegen, gerade weil der Fluss das prägendste Element unseres Landkreises darstellt, erklärt Bürgermeister Stefan Rottmann. Durch den Mainausbau und dem zunehmenden Schiffsverkehr sowohl beim Gütertransport, Kreuzfahrt oder Freizeitsport und Wassertourismus gewinnt die Wasserstraße mehr und mehr an Bedeutung.
Die Freiwillige Feuerwehr Schonungen trägt flussaufwärts mit ihrem Katastrophenschutz-Boot wesentlich zur Gefahrenabwehr und Sicherheit auf einem ausgedehnten und vielbefahrenen Flussabschnitt zwischen Haßfurt und Schweinfurt bei. Zum Einsatzgebiet zählt aber nicht nur die Bundeswasserstraße Main, sondern auch die wertvollen Buchtenlandschaften, die ein sensibles Ökosystem darstellen.
1994 wurde das K-Boot Alufleet 555 von der Stadtfeuerwehr Schweinfurt ausgemustert und konnte durch die Feuerwehr Schonungen erworben und in Dienst gestellt werden. Insgesamt gibt es etwa zwei dutzend Bootsführer in der Feuerwehr Schonungen, die auch regelmäßig den Ernstfall mit dem Boot üben. Diese Erfahrung und das Wissen würde mit der Aufgabe des Bootes unwiederbringlich verloren gehen.
Die Einsätze reichen von Menschen- und Tierrettung, über Vermisstensuche bis hin zu Ölaustritte und Havarien von Schiffen. Bisher konnte durch das schnelle Eingreifen der Schonunger Wehr und dem Einsatz des Bootes Schlimmeres vermieden werden. Weil es sich beim Main um ein Fließgewässer handelt, zählt im Einsatzfall jede Minute, um größeren Schaden abzuwenden bzw. eine Ausdehnung des Schadensereignisses zu verhindern, sagt Bürgermeister Stefan Rottmann.
Das Feuerwehrboot ist nunmehr etwa 50 Jahre alt und kann im Einsatzfall aufgrund widerkehrender technischer Probleme nicht zuverlässig eingesetzt werden. Weil das alte Boot an vielen Stellen gravierende Mängel vorweist, nicht mehr den heutigen Standards entspricht und es vor allem keine Ersatzteile mehr gibt, ist eine Instandsetzung nicht mehr möglich.
Ob und wenn ja, wann ein neues Katastrophenschutzboot beschafft werden kann, war lange unklar – zumal Anschaffungskosten in Höhe von 140.000 Euro im Raum stehen. Jetzt ist es aber gelungen einen beachtlichen Zuschuss in Höhe von 85.000 Euro vom Freistaat für das Boot zu sichern, erklärt Rottmann. Darüber hinaus beteilgt sich der Feuerwehrverein mit 20.000 Euro und der Landkreis Schweinfurt mit 10.000 Euro an der Anschaffung. Die Großgemeinde Schonungen übernimmt die Restkosten. Damit ist die Finanzierung gesichert. In der jüngsten Sitzung des Ratsgremius wurde schließlich die Ausschreibung auf den Weg gebracht.
Bemerkenswert ist, dass es Schonungen in vergleichsweise kurzer Zeit geschafft hat, den gesamten Fuhrpark und Gerätschaften der neun Feuerwehren zu erneuern – und auch bei den Gerätehäusern habe man große Fortschritte erzielt. Neue Einsatzfahrzeuge für Löffelsterz (MLF), Reichmannshausen (TSF-L), Abersfeld (TSF-L) und Schonungen (TLF-4000, Landkreis) befinden sich aktuell in der Ausschreibung und Beschaffung. In den vergangenen Jahren wurde neue Feuerwehrfahrzeuge für Schonungen, Marktsteinach, Hausen und Forst beschafft. Größte Anschaffung war ein HLF-Einsatzfahrzeug für knapp eine halbe Million Euro. Dazugekommen ist außerdem ein Verkehrsleitanhänger, den die Münchner Berufsfeuerwehr ausgemustert und nun in Schonungen seine Dienste verrichten wird.
Die größten Investitionen stellen allerdings die Neubauten von Bürger- und Feuerwehrhäuser in Reichmannshausen und Löffelsterz dar. Weitere Sanierungs- bzw. Bauprojekte in anderen Ortsteilen sollen folgen, kündigt Bürgermeister Stefan Rottmann an.
Das Foto zeigt von links Landrat Florian Töpper, von der Feuerwehrvorstandschaft Peter Scheuring, Florian Doile, Joachim Michel, Hermann Doile (1. Vorsitzender), 1. Kommandant Dennis Reulein, Tobias Doile (Stellv. Kommandant), Tobias Hofmann (Stellv. Kommandant), Kreisbrandrat Holger Strunk, Bürgermeister Stefan Rottmann und Kreisbrandmeister Thomas Eberl. und die in