Schonungen

Schonungen liegt ca. 5 km östlich von Schweinfurt am Main (219 m ü. NN). Sein alter Ortskern breitet sich in der Tal-Weitung der Steinach bei ihrer Mündung in den Main aus, während die Neubaugebiete die Hänge hinauf wachsen. Die Gemarkung ist sehr abwechslungsreich. Die Hochfläche im Norden wird durch zwei Bachtäler in drei Teile zerschnitten, auf deren Höhen wenig ertragreicher Ackerbau betrieben wird. An den Südhängen gegen den Main finden sich im Gegensatz zu früher nur noch wenige Weinberge. Im Südwesten und Westen greift die Gemarkung über den Main hinüber und schließt dort die „Schonunger Buchten“, eine aus Baggerseen hervorgegangene vielfältige Wasserlandschaft, sowie den Reichelshof (siehe eigene Beschreibung) mit ein. Zu Schonungen gehört auch der (unter den Weilern näher beschriebene) Kaltenhof auf der nördlichen Hochfläche. Orte mit der Endung „ungen“ deuten auf thüringischen Ursprung hin. Die Thüringer beherrschten das nördliche Mainfranken, bis sie ab dem 6. Jahrhundert von den Franken zurückgedrängt bzw. überlagt wurden. Schonungen wurde danach wohl im 5. Jahrhundert n. Chr. gegründet. Erste bekannte Erwähnung ist in einer Urkunde vom Jahre 1194 zu finden, mit der Kaiser Heinrich VI. Schenkungen bestätigt. Im Markgräflerkrieg 1553 brannte Schonungen fast völlig nieder und auf das Jahr genau 300 Jahre später wieder durch Funkenflug von der ein Jahr zuvor eröffneten Eisenbahnliene Bamberg-Schweinfurt. 1332 wird Schonungen Pfarrei durch Stiftung des Ehepaares von Wenkheim.

Die durch den Dorfbrand 1853 zerstörte alte St.-Georgs-Kirche im Neumannstil wurde nach Wiederaufbau 1858 eingeweiht. Ihr spitzer Echterturm prägt den alten Ortskern. 1959-1961 wurde die neue St.-Georgs-Kirche an der Haupstraße erbaut. Außer diesen beiden katholischen Kirchen, steht seit 1954 am Schrotberg die evangelische Christuskirche. Die evangelische Pfarrgemeinde Schonungen wurde zunächst von Schweinfurt St. Johannis betreut, bis sie nach dem Zweiten Weltkrieg einen eigenen Seelsorger erhielt. 1953 wurde das Vikariat zu einer Pfarrstelle erhoben. Im 18. Jahrhundert siedelten sich, begünstigt durch die Herren vom Thundorf, einzelne Judenfamilien an. 1725 bestand die Judengemeinde aus 8 Familien. Das von ihnen errichtete Bethaus fiel dem Dorfbrand zum Opfer, wurde aber 1856 wieder aufgebaut. Die Judengemeinde hatte einen eigenen Lehrer. Die ehemalige Synagoge in der Bachstraße dient heute anderen Zwecken, Juden wohnen hier nicht mehr.

Schonungen hat schon wegen seiner Verkehrslage eine natürliche Zentralfunktion. Alle östlichen Orte erreichen die Kreisstadt Schweinfurt über Schonungen. Darüber hinaus besitzt der Ort alle wesentlichen Einrichtungen, die für ein Kleinzentrum verlangt werden, z.B. Ärzte, Zahnärzte, Apotheke, Post, Geldinstitute, Spiel- und Sportstätten, Autoreparaturwerkstatt, Tankstelle, Friseure, Einzelhandelsgeschäfte und Handwerksbetriebe. Auch ein Bahnhaltepunkt ist vorhanden.

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