Forstbetrieb experimentiert mit hitzebeständigeren Baumsorten
Schonungens Forstbetrieb ist bekannt für nachhaltige und vorausschauende Waldbewirtschaftung im Zeichen des Klimawandels. Es geht jetzt darum, den Wald für die Zukunft fit zu machen und zum einen eine Diversifikation bei den Baumsorten zu erreichen, andererseits aber auch auf hitzebeständigere Baumarten zu setzen. Lange Dürreperioden sind auch hierzulande keine Seltenheit mehr im Sommer: Darunter leiden verstärkt die heimischen Baumarten.
„Wer streut, der rutscht nicht aus!“, zitiert Revierförster Lukas Haftner eine alte Lebensweisheit. Und so setzt Schonungens Forstbetrieb auf eine möglichst breite Mischung von Laub- und Nadelholzbeständen. Dass die heimischen Nadelholzarten wie Fichte und Kiefer aufgrund des Klimawandels verstärkt unter Druck geraten, war schon länger zu beobachten. Und so versucht Schonungen mit der Ansiedlung neuer Baumsorten den Wald ins nächste Jahrhundert zu retten. In Hausen wurde bereits ein erfolgreicher Anbauversuch mit der sogenannten Libanonzeder unternommen. Das Pilotprojekt fand unter Forschern und Baumexperten Anerkennung und Beachtung. Überhaupt steht der Schonunger Forstbetrieb ganz eng im Austausch mit dem Amt für Waldgenetik in Teisendorf.
Jetzt beginnt ein weiteres Experiment: Auf einer etwa 2.000 Quadratmeter großen, eingezäunten Anbaufläche am Kolben in Marktsteinach wurde die Griechische Tanne hundertfach gepflanzt. Die Baumsorte kommt aus südlichen Gefilden und ist hitzebeständiger. Die Griechische Tanne erreicht eine Maximalhöhe von 30 Metern und das Höchstalter wird auf 250 Jahre geschätzt.
Die zarten Pflänzchen zeigen schon erste Triebe und so hofft der Forstbetrieb dass die Bäume weiter Wurzeln schlagen. Wie Revierförster Lukas Haftner ankündigt, ist ein weiterer Anbauversuche in der Forstabteilung nahe des Hausener Steinbruchs geplant.
Mit 1200 Hektar Wald gehört die Großgemeinde zu den größten Waldbesitzern der Region, sagt Bürgermeister Stefan Rottmann stolz. „Der Wald ist unser größter Schatz und bildet damit das größte Vermögen der Großgemeinde!“, erklärt Rottmann. Zu etwa 90 Prozent bestehen die gemeindlichen Wälder aus Laubholzbeständen. Schonungen setzt bei der Waldbewirtschaftung auf Nachhaltigkeit: Das ausgearbeitete Forstoperat hat einen jährlichen Zuwachs von 7900 Festmetern im Gemeindewald pro Jahr ermittelt: Die politische Zielvorgabe liegt deutlich tiefer. Es wächst mehr nach, als dem Wald entzogen wird: Der Waldvorrat steigt kontinuierlich und damit auch die Werthaltigkeit der Forstabteilungen. So lag der Waldbestand 1986 noch bei 149 Festmeter/Hektar, 2010 lag er bereits bei 231 Festmeter/Hektar und soll bis zum Jahr 2030 auf 250 Festmeter/Hektar ansteigen. Mit 19 Hektar kann die Gemeinde zudem auf einen hohen Anteil an Ökoflächen verweisen, erklärt Bürgermeister Stefan Rottmann.
Das Foto zeigt bei der Pflanzung der Griechischen Tanne von links Revierförster Lukas Haftner, Bürgermeister Stefan Rottmann, vorne Kenny Schmitt, Forsttechniker Thomas Helmschrott und Nino Puhalo. (Foto Hermann Dietz)