Wie sich Zarina zurück in den Alltag kämpft
Etwas neugierig und aufgeregt war Zarina schon, als sie den ersten Arbeitstag im Rathaus angetreten hat. Die 13-jährige ist quasi über Nacht mit ihrer Familie aus Kiew vor dem Bombenhagel geflohen und hat in Schonungen eine neue Heimat gefunden. Nach den schlimmen Kriegserfahrungen kämpft sich Zarina zurück ins Leben und absolviert jetzt sogar als Schülerin einer Mittelschule ein Praktikum in einer Behörde.
„Es war uns wichtig ihr eine Chance und Perspektive zu geben!“, erklärt Bürgermeister Stefan Rottmann. Die größte Herausforderung ist freilich die Sprachbarriere, doch mittlerweile kann sich Zarina sehr gut in Deutsch ausdrücken. Vor allem aber spricht sie fließend Englisch: „So können auch unsere Mitarbeiter ihre Englischkenntnisse weiter auffrischen. Ein Win-Win für alle Seiten. Jedenfalls sind alle Kolleginnen und Kollegen aufgeschlossen und unterstützen Zarina bei ihrem Praktikum!“, erklärt Rottmann.
In den ersten Tagen konnte Zarina die verschiedenen Ämter durchlaufen. Mit den Kollegen aus dem Bauamt ging es zum JourFix auf die Baustelle des Bürgerhauses in Löffelsterz, Bürgermeister Stefan Rottmann unternahm eine kleine Besichtigungstour durch die Ortsteile der Gemeinde und in der Kämmerei konnte sie sich einen Eindruck über die Buchhaltung verschaffen.
Zarina ist sehr dankbar für die Unterstützung und könnte sich sehr gut vorstellen in Deutschland zu bleiben um nach dem Schulabschluss einen beruflichen Einstieg zu finden. „Qualifizierte und arbeitswillige Fachkräfte sind heute absolut gefragt!“, weiß Bürgermeister Stefan Rottmann. In Schonungen fühlt sie sich sicher und sichtlich wohl. So konnten Freundschaften geknüpft und in den letzten Monaten die Region erkundet werden.
Sie liebt es in die Schule zu gehen und täglich Neues zu lernen. Vor allem ist sie Schonungen unendlich dankbar, dass sie so gut integriert und aufgenommen wurde. Nach der ersten Schnupperwoche wird sie nun einige Monate immer Dienstags im Rathaus aushelfen.
Foto: Das Foto zeigt Zarina und Bürgermeister Stefan Rottmann vor dem Baum im Innenhof des Rathauses, den die Ukrainischen Mitbürger anlässlich eines Empfangs gespendet hatten.