Darf sich die Großgemeinde bald ‚Bad Schonungen‘ nennen?

Bis zuletzt war es ein gut gehütetes Geheimnis, doch in den vergangenen Tagen und Wochen hat es sich unter den Anwohnern immer weiter herumgesprochen. Wie Bürgermeister Stefan Rottmann nun auf Nachfrage bestätigt, sind im Rahmen der Tiefbaumaßnahmen zum Grundschulneubau mehrere Thermalquellen entdeckt worden. Tief aus dem Erdinneren sprudelt das Wasser aus dem Fels und weist eine ungewöhnlich hohe Temperatur auf. Bauarbeiter wurden auf die Quelle aufmerksam, weil in den Wintermonaten ungewöhnlich viel Wasserdampf aufgestiegen ist. Experten schätzen den Ursprung der Quelle auf einer Tiefe von 1.076 Metern.

Ein Speziallabor wurde beauftragt, um das Wasser zu untersuchen. Es wurden mehrere Tage hintereinander Proben gezogen und die Qualität geprüft. Mittlerweile wurden die Quellen gefasst und entsprechende Schächte gesetzt. Tatsächlich enthält das Wasser ungewöhnlich viele Mineralien und Spurenelemente. Die Quelle weist eine Konsistenz vor, wie man es nur von namhaften Kur- und Bäderorten kennt. Besonders für Gelenke und Organe soll das Schonunger Wasser eine heilende Wirkung haben, wie das Institut für Heil- und Thermalquellen in Bonn mitteilt.

Insgesamt etwa 98 Liter/Sekunde strömen aus dem felsigen Gestein nahe des Naturfreundehauses oberhalb der Grundschulbaustelle aus mehreren Fassungen. Inzwischen wurde der Bereich mit Bauzäunen großräumig abgesperrt, weil immer mehr Menschen das Wasser in Flaschen und Kanistern abfüllten.

Vor etwa drei Wochen hat Bürgermeister Stefan Rottmann einen Antrag beim Innenministerium gestellt: Womöglich könnte der Ortsname bald auf „Bad Schonungen“ umbenannt werden, wenn die Kriterien des Thermal- und Heilquellengesetz erfüllt werden. Hierzu muss noch ein offizielles staatliches Zertifikat und Prüfsiegel ausgestellt werden. Ob eine Therme geplant und gebaut werde, ließ Rottmann noch offen. „Investoren sind auf die Thermalquellen aufmerksam geworden und es werden tatsächlich Standorte für ein Thermalbad geprüft!“, erklärt der Bürgermeister. Ziel sei es, dort auch ein Sportschwimmbecken z.B. für den Schulunterricht und Meisterschaften der DLRG zu integrieren, was eine aufwendige Generalsanierung des Hallenbads ersparen würde.

Möglicherweise könnte das heilende Wasser aber auch in Flaschen abgefüllt und in den offiziellen Getränkehandel gebracht werden. Sollte das gelingen, ist Schonungen tatsächlich um eine weitere Sensation reicher.

Zum Ostermontag lässt Bürgermeister Stefan Rottmann den Bauzaun nahe der Grundschulbaustelle ab 18.00 Uhr und damit den Zugang zu den Quellen öffnen: Für den privaten Hausgebrauch können Bürgerinnen und Bürger Flaschen und andere Behältnisse mitbringen und das kostbare Heilwasser abfüllen.

Foto: Wie hier sprudelt mittlerweile aus mehreren Fassungen oberhalb der Grundschulbaustelle Thermal- und Heilquellenwasser. Bauarbeiter haben im Rahmen von Tiefbaumaßnahmen zum Grundschulneubau die unterirdischen Quellen entdeckt. (Foto St. Rottmann)

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