Bürgermeister Stefan Rottmann setzt auf Integration

Der Arbeitsmarkt ist hart umkämpft und gut ausgebildetes und qualifiziertes Personal nur schwerlich zu finden. Besonders Pflegeeinrichtungen leiden unter akutem Personalmangel. Auch das neu errichtete Seniorenzentrum in Schonungen könnte mehr pflegebedürftige Bewohner aufnehmen, hätte man mehr Arbeitskräfte in der Einrichtung. „Jeder nicht belegte aber dringend benötigte Pflegeplatz tut uns auch als Gemeinde Schonungen weh!“, erklärt Bürgermeister Stefan Rottmann.

In Schonungen hat sich nun der Rathauschef selbst eingeschaltet um die Personallücken zu schließen. Seine Idee: Ukrainische Mitbürger könnten mithelfen und niederschwellige Arbeiten ausführen um damit das Fachpersonal entlasten. „Wir haben sehr viele arbeitswillige Ukrainer, die anpacken, ihr eigenes Geld verdienen und sich in unsere Gesellschaft einbringen wollen!“, erklärt Stefan Rottmann. Unter den Neubürgern sind sehr viele gebildete und hochqualifizierte Kräfte wie beispielsweise Anwältinnen und Juristen, Lehrerinnen, Buchhalterinnen, die sich aber für keine Arbeit zu schade sind.

Nicht wenige ukrainische Mitbürger konnten in den vergangenen Monaten bereits erfolgreich vermittelt werden. Eine Neubürgerin unterrichtet beispielsweise an der Realschule Brückenklassen in „Englisch“ und da gibt es auch andere Ukrainerinnen, die als Reinigungs- oder Servicekräfte wertvolle Arbeit verrichten.

Ein Aufruf zur Mitarbeit über die Sozialen Netzwerke hat ergeben, dass sich spontan acht Ukrainer für eine Tätigkeit im örtlichen Pflegeheim interessieren. Dabei geht es um Hausmeistertätigkeiten oder auch kleinere Aufgaben in der Hauswirtschaft und Reinigung bzw. bei der Begleitung von Seniorinnen und Senioren, die nur einen kleinen Deutschen Wortschatz erfordern. Weil auch in der Belegschaft des Schonunger Seniorenheims russischsprachige Kolleginnen arbeiten, kann die Verständigung einfach organisiert werden. Ulrike Hahn, Bereichsleitung Senioren und Reha der AWO und Bürgermeister Stefan Rottmann nahmen die potentiellen Mitarbeiter am Schonunger AWO-Heim in Empfang. Es wurde ein Rundgang durch die Einrichtungen unternommen und ein gemeinschaftliches „Kennenlerngespräch“ mit allen Interessierten im hauseigenen Cafe geführt. Je nach Neigung und Talent sollen die Bewerber sich in den Betrieb und Ablauf des Pflegezentrums einbringen können. Da gehe es um einfache Tätigkeiten wie zum Beispiel das Ausräumen einer Spülmaschine oder Tisch eindecken.

„Wir brauchen fleißige Menschen und können ihnen eine Perspektive bieten. Wir müssen uns kümmern, sonst sind die Menschen zum Nichtstun verdammt und wertvolle Arbeitskraft geht verloren!“, erklärt Rottmann. Darüber hinaus sind die Neubürger aus der Ukraine sehr bemüht die Deutsche Sprache zu erlernen und sich zu integrieren. Dank ehrenamtlicher Unterstützung ist es gelungen Deutschkurse im evangelischen Pfarrheim in Schonungen anzubieten, berichtet Bürgermeister Stefan Rottmann. Auch kürzlich im Rahmen des Neubürgerempfangs wurden die Ukrainischen Mitbürger willkommen geheißen und es konnten nützliche Informationen weitergegeben und Kontakte geknüpft werden. Auch an anderen Einrichtungen und privaten Unternehmen sollen Ukrainische Mitbürger die Möglichkeit der Mitarbeit erhalten. Im Schonunger Rathaus konnte bereits für ein halbes Jahr eine ukrainische Schülerin ein Praktikum absolvieren.

Foto: Das Foto zeigt von links (2. v.l.) die Bereichsleitung Senioren und Reha Ulrike Hahn, (7. v.l.) Bürgermeister Stefan Rottmann und (rechts) Einrichtungsleitung Sybille Schmitz-Rügamer.

Menü