Ratsmitglieder informieren sich über den Betrieb der Energiezentrale am Schulzentrum

Davon träumen aktuell sicherlich viele Hausbesitzer, nachhaltig, ökologisch und vergleichsweise preiswert zu heizen. Mit dem Bau einer hochmodernen Energiezentrale für das Schulzentrum, hat sich Schonungen vor vier Jahren einen Traum erfüllt. Vor allem aber hat sich Schonungen unabhängiger von fossilen Energieträgern, wie Öl und Gas gemacht.

Und so wurde eine Heizung so groß wie ein Einfamilienhaus errichtet, um Realschule, Turn- und Schwimmhalle, Kindergarten mit Kinderkrippe, Hausmeisterhaus sowie die künftig neue Grundschule mit Wärme zu versorgen. Das besondere an dem Kraftwerk: Schonungen als größter Waldbesitzer des Landkreises nutzt seinen eigenen nachwachsenden Rohstoff Holz um mit Hackschnitzel Wärme zu produzieren. Das schont das Klima aber auch den „Geldbeutel“ der Gemeinde.

Weil das Projekt durch eine Jury als innovativ und wegweisend angesehen wurde, konnte sich die Großgemeinde erfolgreich auf Fördermittel des Kommunalen Investitionsprogramms bewerben. Über 800.000 Euro Zuschuss konnte man generieren, erinnert sich Bürgermeister Stefan Rottmann. Knapp 2 Millionen Euro ließ sich die Großgemeinde das Projekt kosten.

„Es ist ein schönes Beispiel, wie regionale Wertschöpfung funktionieren kann!“, erklärt Bürgermeister Stefan Rottmann. Etwa 190 Tonnen CO2-Ausstoß spart die Energiezentrale jährlich ein.

Die Energiezentrale hat sich als „Best-Practice-Beispiel“ herumgesprochen und so klopfen immer wieder andere Kommunen, Fachleute und Firmen an, um sich die Technik erklären zu lassen.

Herzstück sind natürlich die zwei großen Hackschnitzelkessel mit jeweils einer Leistung von 150 KW. Für Spitzenlast an besonders kalten Tagen bzw. als Redundanz bei Ausfall, dient ein Gaskessel. Drei Mini-Blockheizkraftwerke produzieren Strom, die für den Betrieb der Anlage genutzt wird.

Durch den Anschluss an die Energiezentrale ergibt sich für die neue Grundschule ein besonders günstiger Energieprimärfaktor. Bauphysiker berechneten, dass der Grundschulneubau sogar die Effizienzklasse 40 unterschreitet, was bei öffentlichen Gebäuden eine absolute Ausnahme ist. Belohnt wird Schonungen dafür mit einem KFW-Investitionszuschuss von 1,25 Millionen Euro für den Neubau.

Natürlich ist auch Brennholz und insbesondere Hackschnitzel aktuell in der Energiekrise ein begehrter Rohstoff. Und auch, wenn Schonungen über weitläufige Waldgebiete verfügt, soll dem Wald nicht mehr Holz entnommen werden, was tatsächlich nachwächst. Eine nachhaltige und vorausschauende Forstwirtschaft ist unerlässlich, damit auch nachfolgende Generationen einen funktionierenden Wald vorfinden.

Das Dilemma: Die vergangenen Hitzesommer haben den Bäumen stark zugesetzt und das Waldsterben beschleunigt, sodass zur Zwischenrevision Ende vergangenen Jahres die Notbremse gezogen wurde. Der Einschlag soll künftig um ein Drittel reduziert, die Bemühungen zur Aufforstung und Pflege verstärkt werden, gleichzeitig ist die Nachfrage nach Brennholz regelrecht explodiert, sodass der Bedarf bei weitem das Angebot überstiegen hat.

Die Energiekrise aber auch die Entwicklung in den Wäldern haben auch das Ratsgremium zum Handeln veranlasst. So wurde die Badewassertemperatur im Schwimmbad auf durchgehend 28 Grad reduziert.

Zum Jahreswechsel lagen nun die Verbrauchsdaten vor, auch die Konditionen für den Gaseinkauf für das nächste halbe Jahr sind gesichert. Begünstigt wird die Entwicklung durch einen ehr milden Winter.

Das Ratsgremium hat deswegen entschieden die Badewassertemperatur durchgehend auf 30 Grad anzuheben. Profitieren sollen vor allem Kinder und Schüler im Rahmen der Schwimmkurse, aber auch Seniorinnen und Senioren.

 

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